Der Bunker in Planten un Blomen

Der Bunker in Planten un Blomen

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Lageplan Bunker Planten un Blomen


Im Park “Planten un Blomen” versteckt sich ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Zugemauerte Zugänge

Man geht links an den Schaugewächshäusern vorbei und folgt dann den Treppen hinunter zum ehemaligen Stadtgraben. Rechter Hand oberhalb der Böschung befindet sich heute der Campus der Bucerius Law School. Am Fuße der Böschung sieht man die vermauerten Zugänge zum Bunker.

Zugang Mitte Bunker Planten un Blomen

Zugang Mitte Bunker Planten un Blomen

An einem der Zugänge sieht man ein entsprechendes, im Jahr 2006 aufgestelltes Hinweisschild. Der oben gezeigte Lageplan wurde von diesem Schild abfotografiert.

Ein besonderer Bunker

Es handelt sich bei diesem historischen Relikt nicht um einen herkömmlichen Bunker. Üblicherweise gießt man einen Bunker über- oder unterirdisch in Beton. Von diesen Bunkern gibt es in Hamburg viele Exemplare, sehr prominent beispielsweise auf dem Heiligengeistfeld. Der Bunker in Planten un Blomen ist aber ein so genannter Stollenbunker, von denen es in Hamburg insgesamt sechs gibt. Die Schutzwirkung sollte nicht durch meterdicke Betonwände, sondern durch das überliegende Erdreich erzielt werden. Die Stollen wurden bergmännisch in die Erde getrieben und mit Betonfertigteilen stabilisiert. Unser Foto zeigt eine Aufnahme von den Bauarbeiten, die im Jahr 1944 stattfanden.

Bauarbeiten Bunker Planten un Blomen

Bauarbeiten Bunker Planten un Blomen

Der, wie der obige Lageplan zeigt, sehr weitläufige Bunker sollte eine Länge von insgesamt 1.100 Metern haben und bis zu 2.000 Personen Schutz bieten können. Eine angedachte, aber nie verwirklichte Erweiterung der Stollenanlage unter der Musikhalle und den heutigen Messehallen hätte das Fassungsvermögen auf die auf dem Hinweisschild erwähnten 4.000 Personen erreicht. Zum Einsatz kam die Anlage unter den damaligen Botanischen Instituten jedoch nie, der Bau war bis November 1945 projektiert, bekannterweise kam im Mai 1945 das Ende des Naziregimes und des Zweiten Weltkriegs in Europa dazwischen.

Vor Eröffnung der Internationalen Gartenbauausstellung im Jahr 1962 wurden die Eingänge und Lüftungsschächte zugeschüttet bzw. vermauert.

Ein Teil der Stollenanlage wurde schließlich im Zuge der Bauarbeiten für das heutige Helmut Schmidt Auditorium der Bucerius Law School in den Jahren 2002/03 aus statischen Gründen mit Beton verplombt.

Quellen/zum Weiterlesen:

Ulrich Alexis Christiansen: Hamburgs dunkle Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt. Berlin 2015.

Helga Schmal/Tobias Selke: Bunker. Luftschutz und Luftschutzbau in Hamburg. Hamburg 2001.

Ronald Rossig: Hamburgs Bunker. Dunkle Welten der Hansestadt. Berlin 2015.

Lageplan

  • Sergio sagt:

    ??? still exist?

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